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Die Vulcanier Bastelecke


Die Batterie

Die meisten von uns kennen es: Eines Morgens kommt statt des munteren "widi widi" nur noch ein gequältes "w-i-d-i-w-..." vom Anlasser. Und wir geniessen wieder die "Annehmlichkeiten" öffentlicher Verkehrsmittel, hören aufmunternde Worte vom Vorgesetzten und dürfen uns nach Feierabend in der Werkstatt amüsieren....
Wer jedoch hin und wieder daran denkt, seine Batterie zu pflegen und sich rechtzeitig von überalterten Exemplaren trennt, dem bleiben solche Erlebnisse meist erspart.
Die Batterie ist ein lebensnotwendiger Energiespeicher in unserem Motorrad, insbesondere wenn dieses eine Batteriezündung und keinen Zündmagneten hat, der die Motorfunktion selbständig aufrecht erhalten kann.
"Ernährt" wird die Batterie vom Ladestrom der Lichtmaschine, der jedoch nur "gespeichert" werden kann, wenn sich die Batterie in einwandfreiem Zustand befindet. Das bedeutet: Die Bleiplatten in der Batterie dürfen keinen Plattenschluß haben, es muß ein ausreichender Säurestand vorhanden sein, und die Batteriepole sollten keine Oxidationsspuren aufweisen.
(SÄUREPILZ)

Achtung: Akkumulatorensäure ist ätzend, deshalb ist beim Umgang mit ausgebauten Batterien Vorsicht geboten.

Sollten Sie dennoch einmal Säure auf die Haut bekommen haben, waschen Sie diese schnell mit viel Wasser ab.
Bei Augenkontakt sollte zusätzlich auch ein Arzt aufgesucht werden! Säurespritzer auf der Kleidung ziehen meist Löcher nach sich. Ebenso werden lackierte Teile am Bike von der Säure geschädigt - Rost und Säurepilzbildung sind die Folge. Deshalb ebenfalls gründlich mit Wasser abwaschen!


Wartung und Ladung
Um Schäden durch Kurzschlüsse und Säurespritzer zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Batterie zunächst aus dem Fahrzeug auszubauen.
Lösen Sie immer erst das Minus-, und dann erst das Pluskabel, denn nur so vermeiden Sie effektiv Kurzschlüsse! Befestigen Sie aus diesem Grunde bei der späteren Montage umgekehrt immer zuerst das Pluskabel.
Reinigen Sie die Batterie zunächst äußerlich, denn eine Schmutzschicht kann durchaus zu Kriechströmen und damit zu Ladeverlusten führen.
Prüfen Sie die gereinigte Batterie nun auf Ihren Ladezustand. Dazu öffnet man die Stopfen an den einzelnen Batteriezellen, und saugt etwas Säure in einen Batterietester.
Der Schwimmer im Testgerät gibt Aufschluß über die Ladung: Je "schlapper" die Batterie, desto geringer ist die Säuredichte und desto tiefer taucht der Schwimmer ein.
Vollgeladene Batterien haben eine Säuredichte von 1.28, leere hingegen eine Säuredichte von 1.12 kg/dm3.
Der Ladezustand der einzelnen Batteriezellen sollte möglichst gleich sein, andernfalls liegt ein Defekt vor.

Befindet sich Ihre Batterie in schlechtem Ladezustand, so ermitteln Sie die Ursache.
Ist das Fahrzeug lange Zeit nicht bewegt worden, oder wird es nur im Kurzstreckenbetrieb gefahren und dabei oft mit dem E-Starter angelassen, brauchen wir uns nicht zu wundern - im normalen Fahrbetrieb deutet eine schlaffe Batterie jedoch auf mangelnde Ladung hin. Schäden an Lichtmaschine, Gleichrichter und Regler können die Ursache sein.
Fragen Sie Ihre Werkstatt, wenn Sie dieses Problem nicht selbst mit Hilfe eines Handbuches lösen können.
Bevor die Batterie nachgeladen wird, sind die einzelnen Batteriezellen mit destilliertem Wasser bis zur Maximum-Markierung aufzufüllen (etwa alle 3 Monate kontrollieren). Keine Säure nachgießen, diese wird nur für die Erstbefüllung verwendet! Laden Sie Ihre Batterie möglichst nicht mit einem amperestarken Ladegerät aus dem Autozubehör auf! Dies geht zwar schneller, schädigt aber auf die Dauer Ihre Batterie. Soll diese eine Weile nicht genutzt werden, etwa während der Winterruhe, empfiehlt sich die Verwendung eines Frischhaltegeräts. Natürlich kann man die Batterie auch hin und wieder an ein normales Motorradbatterie-Ladegerät hängen. Wird kein selbstregelndes Gerät verwendet, müssen Sie den Ladevorgang überwachen.
Während des Ladens (immer ohne Zellenverschluß-Stopfen) entstehen in der Batterie explosive Gase (Knallgas) - daher immer für gute Raumbelüftung sorgen! Vergessen Sie bei der Montage der gewarteten Batterie niemals, den Entlüftungsschlauch knickfrei anzubringen. Der Einbau eines Säureauffangtanks hilft zusätzlich, Schäden am Bike zu vermeiden. Nun sollte Ihre Batterie wieder startkräftig sein. Schnelles Erschlaffen ist allerdings ein Zeichen von mangelnder Kapazität, etwa aufgrund Überalterung oder häufiger Überladung. Da hilft nur eine neue Batterie!


Erneuerung der Batterie
Wählen Sie die Batterie nach Herstellerangaben, bzw. den Amperedaten und Maßen aus. Kontrollieren Sie vor Einbau noch einmal, ob die Batterie paßt und sich die Pole an der richtigen Seite befinden. Nun mit einer entsprechenden Flasche oder einem speziellen Gebinde Säure auffüllen. Die Batterie sollte auf säurefestem Untergrund stehen! Die Batterie gast beim Befüllen - das ist ganz normal. Deshalb die Zellen auch erst nach ca. 20 min. Ablüftzeit verschließen, nachdem nochmals kontrolliert wurde, daß sich der Säurestand im vorgeschriebenen Level befindet.

Sitzbank abnehmen


Zuerst Minus-, dann Pluskabel lösen


Säure einfüllen


Vor Einbau der Batterie übergelaufene Säure sorgfältig abwaschen.
Kabel richtig anschließen! Das Vertauschen des Plus- und Minus-Pols würde nicht nur die neue Batterie schädigen, auch Generator und Bordelektrik könnten zerstört werden!
Entlüftungsschlauch immer sorgfältig und knickfrei verlegen. Kontakte säubern!
Zuerst Plus-, dann Minuskabel befestigen. Die Pole einfetten.



Wartungsfreie Batterien
Die absolut wartungsfreien Batterien besitzen keine erkennbaren Deckel und Entlüftungen. Sie haben zwar auch Deckel, die aber meistens nach der Befüllung verklebt wurden.
Diese Batterien müssen anders behandelt werden als herkömmliche. Eine wartungsfreie Batterie bekommt ihren Namen daher, daß kein destilliertes Wasser aufgefüllt werden muß und kann. Wasser wird durch Gasung und Zersetzung verbraucht.
Wartungsfreie Batterien sind aus anderen Materialien hergestellt, um dieses möglichst zu vermeiden. Auch die Säure besitzt eine andere Dichte. Der Füllstand der Erstfüllung hält ein Batterieleben, wenn man ein paar Dinge beachtet. Verwenden Sie diese Batterie nur, wenn sie auch werksseitig eingebaut wurde (Ladespannung des Generators ist extra abgestimmt). Laden Sie solche Batterien nur mit geeigneten Ladegeräten. Wartungsfreie Batterien dürfen nicht "blubbern" (gasen), denn dadurch entsteht Flüssigkeits- und somit Funktionsverlust, oder die Batterie platzt (Überdruck durch zu kleine Entlüftung). Öffnen Sie niemals solch eine Batterie, denn sie wird danach unbrauchbar.