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Die Vulcanier Bastelecke


Alu und VA polieren

Copyright by Tony
(http://home.htp-tel.de/mmuthesius2/milnerdwneu1102/technik/mrpolish/polierenbericht.htm).

Ja, ja, ich höre jetzt schon die ersten Rufe: "Mr. Polish ist doch unser Alex Mahl aus Liechtenstein, der seinen schwarzen wunderschönen T-Bird oder auch seinen Flammen-Merc auf etlichen Treffen das ganze Wochenende poliert." OK. Es ist sein Spitzname und soll es auch bleiben, aber für diesen Bericht klaue ich ihn mir mal. Sorry Alex! Mir fiel nichts Besseres ein und bei dem Bericht geht´s ja auch nur um Alu und VA.

Nachdem ich meinen Motor auseinander genommen habe und die Teile zum Wuchten gebracht habe, schaute ich mir meine Alu-Teile an, die jetzt nach 2 Jahren ohne größeren Putzaufwand dem Alltag ausgesetzt waren. Im noch eingebauten Zustand sah das gar nicht so schlimm aus. Aber als die Teile so im Keller lagen...... na, ja egal dachte ich, habe ja bis Ende April Zeit mit allem.

Da ich mit dem Polieren von Alu und VA viel Erfahrung habe, kann ich euch sagen, ist alles halb so schlimm und geht auch recht fix (bis auf einige Ausnahmen). Für einen Ventildeckel in schlechtem Zustand braucht man ca. 2 Stunden. Zu den Ausnahmen gehört sicherlich die Ansaugbrücke, die durch ihre Bauweise eine "Schweinearbeit" macht. Leider war meine Ansaugbrücke meine erste Arbeit und sieht auch entsprechend aus. Habe viele Fehler gemacht, die nachher nicht mehr zu korrigieren waren. Dafür ist die zweite Brücke für Andy richtig gut geworden. Die kann man im Gegensatz zu meiner zeigen und sie sieht auch besser aus als die polierten Ansaugbrücken die man inzwischen kaufen kann.
Um es noch mal klar zu sagen, Ansaugbrücken bis in den letzten Winkel zu polieren ist eine sehr zeitaufwendige und nervtötende Arbeit. Viel Zeit und Geduld sind notwendig. Sollte ich mich entschließen, mir eine neue Spinne zu kaufen, würde ich sie aber trotz allem wieder selber polieren (sieht einfach geiler aus). Grundsätzlich kann man sagen, alle Stellen an die man mit dem Exzenterschleifer herankommt sind leicht und schnell poliert. Das Werkzeug dafür habt ihr alle im Keller.

Was braucht ihr?!



Das Werkzeug ......... und die Mittel (Schleifscheiben und Polieraufsatz nicht im Bild)

Einen Winkelschleifer, besser groß als klein, Exzenterschleifer Durchmesser 150 oder 100, Bohrmaschine, Heißluftfön oder kleine Gasflamme.
Die Schleifmittel, Schleifscheiben Körnung 150 oder feiner (auf keinen Fall gröber!), Exzenterschleifscheiben 150 bis 600 in 3 Abstufungen, z.B. 150, 300, 500, Nassschleifpapier Körnung 1000 oder 1500.

Das braucht ihr noch:
Polierteller, nicht größer als 70mm mit Aufnahme für die Bohrmaschine. Dazu passende Polieraufsätze, kleine Polierrollen und einen Polierstein. Im Baumarkt gibt es Poliersteine in 3 verschiedenen Farben und Härten, die man nacheinander benutzen soll oder so....! Alles Quatsch! Ich habe einen der ist blau und sehr hart (der Polierstein, was sonst?!) Der reicht nämlich völlig aus. Ich glaube das ist alles. Sollte ich etwas vergessen haben, steht es später im Bericht.

Die Vorgehensweise ist bei Alu und VA gleich. VA bekommt man besser glänzend und es läuft nicht an. Schönes Beispiel ist mein Aussenspiegel, der mir leider kaputt gegangen ist. Da ich keinen Ersatz hatte, habe ich mir einen aus VA eingesetzt. Man sieht zum Original auf der anderen Seite fast keinen Unterschied und kann dadurch genau so gut sehen.
Spiegelt wie ein Spiegel und das seit 2 Jahren.

So, und wer jetzt noch Lust hat nach meiner langen Einleitung weiterzulesen.... es geht jetzt los!

Beispiel: Ventildeckel

So sah der Deckel nach zwei Jahren aus. Ca 10.000 km und dem Regen 100% ausgesetzt. Außerdem viele kleine und große Kratzer.
Die rot lackierten Flammen sollten beim aufpolieren auch gleich einer neuen Farbgebung weichen.

Nach genauer Begutachtung habe ich neben den Wassertropfeneinschlüssen auch etliche Kratzer entdeckt. Ich beschloss den Deckel erst mit dem Tellerschleifer zu schleifen (Körnung 150, wegen der tiefen Kratzer). Hat man keine tiefen Kratzer, sollte sollte man das Schleifen lassen, da durch das Schleifen eh schon tiefe Schleifriefen entstehen, die man nur durch sorgsames Schleifen mit dem Exzenterschleifer herausbekommt. Hat man keine oder leichte Kratzer, sollte man versuchen nur zu Schwabbeln (Begriff für die Arbeit mit dem Exzenterschleifer).
Wichtiger Tipp:
Niemals mit der Kante schleifen! Um eine Fläche zu erhalten immer mit der Fläche schleifen!

Den Deckel wie im Text beschrieben wenn nötig von allen Seiten schleifen.... und, wie hier abgebildet schwabbeln (Exzenterschleifen).
Anschließend mit ca. 1200 Nass-Schleifpapier schleifen. Alle schwabbelriefen müssen verschwunden sein.

Nachdem ich alle Seiten des Deckels geschliffen hatte, fing ich an mit Körnung 150 zu schwabbeln. Nachdem alle Seiten sorgfältig geschwabbelt waren, kontrollierte ich durch einen Längsschliff mit ca 400er Papier ob ich alle Schleifriefen durch den Tellerschleifer rausbekommen habe. Ist mir das gelungen, gehe ich dazu über mit Körnung 250 und abschließend mit Körnung 500 zu schwabbeln. Anschließend kann man, muß man aber nicht, das 500er Schwabbelpapier noch nass schwabbeln. Es wird dann noch feiner, aber wie gesagt, muß man nicht. Dann nehme ich das Nassschleifpapier aus dem Wasser, Körnung ca 1200, und schleife damit den gesamten Ventildeckel. Es dürfen nach dem Schleifen keine Spuren mehr vom Schwabbeln zu sehen sein. So, jetzt sind wir schon fast fertig!

Hier erwärme ich das Material um die Poren zu öffnen und den Polierstein zu zerreiben.
Maximal 2/3 des zu bearbeitenden Materials bedecken.

Jetzt wenden wir uns jeder Seite des Deckels einzeln zu um die Seiten nach jedem Polieren sorgfältig abzukleben. Mit dem Heissluftfön erwärmen wir das Alu, so dass der Polierstein beim Zerreiben auf dem Alu schmilzt. Es reicht, wenn die zu bearbeitende Stelle zu 2/3 mit einer dünnen Schickt des Poliersteins bedeckt ist. Auf keinen Fall sollte man den Polierstein auf der Polierrolle oder dem Polieraufsatz zerreiben. Es ist wichtig, dasss das Alu warm ist (wegen der Poren). So, jetzt noch der Polierteller in die Bohrmaschine gespannt, mit dem Polierteller die Schmiere vom Polierstein gleichmäßig auf dem Alu verteilt und los geht´s! Bohrmaschine an und nach wenigen Sekunden sieht man den Erfolg. Man sollte so lange polieren bis die Schmiere verschwunden ist und sich ein Glanz bildet. Reste können anschließend mit Verdünner und einem weichen Tuch entfernt werden. Die Einbuchtung im Deckel für die Schrauben sind wie schon erwähnt, die Stellen die mühsam von Hand bearbeitet werden müssen. Bei einem Ventildeckel geht das schnell von der Hand. Diese Arbeit sollte man im übrigen gleich am Anfang machen, damit die polierten Stellen nicht durch Schleifen beschädigt werden. Auch hier gilt: Sind keine Schrammen erkennbar, reicht das Polieren mit der Polierrolle in der Bohrmaschine. Ein Ventildeckel dauert ca 2 Stunden und sieht besser aus als neu.

Nachdem ich die Reste mit Verdünner entfernt habe, ....

.... habe ich mit dem Pinsel die Ausfräsungen ausgemalt! Fertig!!!



Bei Fragen einfach eine kurze eMail an tony@milner.de